Weniger Stress im Job
Weniger gestresst, gesünder und motivierter – alles gute Vorsätze für die Arbeit.
Wir geben ein paar Tipps, wie Ihr Arbeitsalltag besser gestaltet werden kann.
Man kann es mit Muskelentspannung, autogenem Training oder Massage versuchen um bei der Schreibtischarbeit mal wieder loszulassen. Der Körper wird weicher, Verspannungen lassen nach. Doch oftmals reicht das nicht allein.
Die meisten Entspannungsübungen setzten bei den Symptomen an, nicht aber bei den Ursachen. Die Stressauslöser liegen aber in der Überforderung des Gehirns. Unser Denkapparat lässt sich gut vergleichen mit einem Zug oder der Straßenbahn: An jeder Haltestelle steigen neue Menschen ein, es wird immer enger und die Gänge sind verstopft. Aber es steigt keiner mehr aus. Überträgt man dies auf unser Gehirn, so bedeutet dies, dass wir unseren grauen Zellen zu viel gleichzeitig zumuten. Wir können die große Fülle an Informationen und Sinneseindrücken nicht mehr verarbeiten. Das führt zu Stress. Die Gänge im Zug müssen aber entleert werden, damit die Schaltzentrale unseres Körpers wieder voll funktionsfähig ist.
Dies können wir zum Beispiel durch den Einsatz einfacher koordinativer Bewegungsübungen in Kombination mit kognitiven Aufgaben anregen. Tippen Sie sich dazu einfach mal mit der linke Hand auf das rechte Knie und mit der rechten Hand auf das linke Knie. Gleichzeitig buchstabieren wir unseren Namen rückwärts oder sagen das kleine Einmaleins auf. Auf diese Weise trainieren wir den Hippocampus. Machen Sie das ruhig mehrmals am Tag. So kann die Festplatte im Kopf wieder konzentriert und leistungsfähig arbeiten.
Wussten Sie, dass schon 2 Prozent Flüssigkeitsverlust des Körpers der Konzentration schaden und das Gehirn in seiner Leistungsfähigkeit ausbremsen können. Am Tag sollten Sie mindestens anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit, am besten in Form von Wasser, Tee oder Saftschorle zu sich nehmen, empfehlen die Ernährungsexperten. Für Technikfreaks können da auch z.B. Apps helfen wie HYDRO o.a. Die erinnern Sie wenn es Zeit ist zu trinken – so einfach. Es kann aber auch ein „Trinktagebuch“ geführt werden, anhand derer Sie überschauen können wann und was Sie alles zu sich genommen haben und ob es ein Defizit gibt das Sie schnellstens ausgleichen sollen. Mit den Statistiken und persönlichen Einstellungen ist die App mehr als nur ein nettes Gimmick.
Damit Sie sich durch ständig ankommende Email und ein klingelndes Telefon oder gar durch permanent fragende Kollegen nicht schnell überfordert fühlen, sollten Sie gekonnt Prioritäten setzten und ihre eigene To-do-Liste erfolgreich abarbeiten. Versuchen Sie es doch mal so: Von Ihrer Aufgabenliste (wenn Sie eine verwenden! – falls nicht, tun Sie’s) sollten Sie die Aufgabe identifizieren, die Sie erledigen würden, wenn am nächsten Tag nur Zeit für eine einzige Pflicht hätte. Dieser Aufgabe geben Sie die Ziffer eins. Genauso machen Sie weiter mit den anderen Aufgaben – also wenn Zeit für eine zweite Aufgabe ist, welche wäre das dann? Auf diese Weise geben Sie allen Aufgaben eine Nummer als Rangfolge. Am darauffolgenden Arbeitstag erledigen Sie die Nummer eins als erstes und tun Sie nichts bevor diese nicht komplett erledigt ist. Im Anschluss wird geprüft ob zwischenzeitlich nicht neue Dinge (eine wichtige Email o.a) dazugekommen ist. Wenn es etwas sehr wichtiges ist, was gleich bearbeitet werden z.B. das ein Kunde auf einen dringenden Rückruf wartet, dann wird die Liste aktualisiert und die neue Nummer eins bearbeitet.
Auf diese Art und Weise kann man vielleicht nicht jede einzelne Aufgabe abarbeiten, aber die wichtigsten sind am Ende des Tages erledigt. Natürlich geht das Spiel kurz vor Feierabend von vorne los: Neue Prioritäten ergeben eine aktuelle To-do-Liste für den nächsten Tag. Und die unwichtigen Punkte rutschen mit jedem Tag, an dem Sie nicht erledigt werden, höher auf der Prioritätenliste, so dass auch sie im Laufe der Zeit abgehakt werden.
Eine andere Art Stress abzubauen und gleichzeitig sein Selbstbewusstsein zu stärken funktioniert mit dem sogenannten Power-Posing. Stellen Sie sich einmal zwei Minuten lang breitbeinig hin, recken die Arme nach oben und zeigen Sie Brust wie Bizeps. Das schüttet mehr Testosteron aus und weniger Cortisol. Typische Siegergesten oder die Supermann-Pose verändern also den Hormonspiegel. Dadurch reduziert sich der Stresslevel und das Selbstbewusstsein steigt. Diese vorgetäuschte sichere Gefühl sollte man so lange „faken“, bis es wahr wird. Machen Sie dies vor einer Rede, vor dem Gespräch mit dem Chef oder einem wichtigen Kundentermin. Wenn Sie die nicht vor Ihren Kollegen oder in der Öffentlichkeit machen wollen, können Sie ja einen leeren Besprechungsraum oder die Toilette aufsuchen. Sie werden sehen – es wirkt wunder.